Das segensreiche Erbe von Theresia Petsch

Zweites Projekt der Stiftung nach Bernrieder Anlage: Mitarbeiterwohnungen für Ambulante Krankenpflege

Wohnanlage Wohnen ist teuer in Tutzing. Das macht es noch schwerer als ohnehin schon, Mitarbeiter für Unternehmen, soziale Einrichtungen und andere Aufgaben zu finden. Das bekommt auch die Ambulante Krankenpflege immer wieder zu spüren, die bei der Suche nach Pflegekräften ihre liebe Not hat. Für sie zeichnet sich nun aber eine Lösung ab: Acht neue Mitarbeiterwohnungen soll es für sie geben. An der Kustermannstraße, nah beim Martelsgraben gegenüber der Siedlung Mitterfeld, sollen sie entstehen.

Dabei gibt es einen ganz besonderen Zusammenhang zu einer verdienten Mitbürgerin: Auf dem betreffenden 2655 Quadratmeter großen Grundstück hat die 2016 kurz vor ihrem 100. Geburtstag verstorbene Theresia Petsch gewohnt. Sie hat die Ambulante Krankenpflege, die sie versorgt hat, zur Alleinerbin bestimmt – mit der Maßgabe, dass der Nachlass zur Unterstützung hilfsbedürftiger alter Menschen eingesetzt wird.

Um die Erfüllung dieser Aufgabe zu sichern und um das Vermögen aus dem Nachlass von Theresia Petsch langfristig zu erhalten, hat der Verein damals beschlossen, die „Stiftung Theresia Petsch“ zu gründen. https://www.stiftung-theresia-petsch.de/ Ihr erstes großes Projekt war die gemeinsam mit der Gemeinde Bernried errichtete betreute Wohnanlage in Bernried am Grundweiher.

"Wenn das jeder Arbeitgeber machen würde, wäre es wunderbar"

Das zweite Projekt sollen nun zwei Neubauten in Tutzing an der Kustermannstraße sein. Einer von ihnen, ein Haus mit vier Wohnungen, soll nach einer Grundstücksteilung verkauft werden. Mit dem Erlös soll das zweite Gebäude mitfinanziert werden. Dort soll es – flexibel aufteilbar – acht Wohnungen geben, alle ausschließlich für Mitarbeiter der Ambulanten Krankenpflege. Dazu verpflichtet sich die Ambulante Krankenpflege freiwillig, wie kürzlich im Bauausschuss des Tutzinger Gemeinderats betont wurde.

Bei den Ausschussmitgliedern kam dies ausgesprochen gut an. Einen Bebauungsplan hielt an dieser Stelle niemand für erforderlich - zum einen, weil der Bauwerber deutlich unter dem baurechtlich Möglichen bleibt, zum anderen wegen der freiwilligen Zugeständnisse. „Das macht mich relativ entspannt“, sagte Stefan Feldhütter (Freie Wähler). Auch nach Ansicht von Dr. Joachim Weber-Guskar (FDP) wäre ein Bebauungsplan in diesem Fall „weit überzogen“.

Der Bauausschuss hat die Planung mit einem einstimmigen Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat befürwortet. Dr. Ernst Lindl (CSU) begrüßte auch eine vorgesehene Tiefgarage für beide Gebäude, weil an der Kustermannstraße kaum Platz für parkende Autos sei.

Von einer „hervorragenden Planung“ sprach Thomas Parstorfer (CSU). Er beneide die Ambulante Krankenpflege fast, fügte der Inhaber einer Autowerkstatt in Traubing hinzu, „dass sie Mitarbeiterwohnungen schaffen kann.“ Bürgermeisterin Marlene Greinwald bekräftigte: „Wir wissen alle, wie groß die Not ist, Mitarbeiter zu bekommen. Wenn das jeder Arbeitgeber machen würde, wäre es wunderbar, dann müssten wir nicht so viele Wohnungen bauen.“

Die Ambulante Krankenpflege beschäftigt zurzeit 100 fest angestellte Mitarbeiter

Armin Heil, der Geschäftsführer der Ambulanten Krankenpflege, bezeichnet diese Möglichkeit, zu der Theresia Petsch mit ihrem Vermächtnis verholfen hat, angesichts der Personalprobleme als einen Segen für die älteren Einheimischen. Er ist sich sicher: „Wenn wir jetzt nicht den so dringend benötigten Wohnraum schaffen, sieht es um die Zukunft der Ambulanten Krankenpflege nicht rosig aus.“ Denn Pflegekräfte zu gewinnen, sei ohnehin schwierig, aber es verbessere die Möglichkeiten, wenn man Wohnraum bieten könne. Im Landkreis Starnberg könne man nicht genug Menschen für solche Tätigkeiten rekrutieren: „Wir sind deshalb auf Menschen aus anderen Regionen angewiesen.“

Heil verweist darauf, dass dies zurzeit im Landkreis Starnberg ein großes Thema sei – bei etlichen Berufen, von Pflegekräften über die Polizei bis zur Feuerwehr. Der Bedarf sei unermesslich, sagt Heil: „Die Zukunft wird uns vor große Herausforderungen stellen.“ Die Ambulante Krankenpflege beschäftigt zurzeit 100 fest angestellte Mitarbeiter. Die einzelnen von ihr betreuten und genutzten Immobilien gehören anderen: das Quinthaus der Pfarrei St. Joseph, die betreute Wohnanlage an der Bräuhausstraße dem Verband Wohnen, die neue Bernrieder Anlage der Stiftung Theresia Petsch und das Verwaltungsgebäude an der Traubinger Straße der Gemeinde Tutzing.

Die Bernrieder Anlage hat rund acht Millionen Euro gekostet, bei den neuen Mitarbeiterwohnungen dürfte es etwa die Hälfte dieses Betrags sein. Bei ihnen ist aber die Mitfinanzierung über den geplanten Verkauf des zweiten Gebäudes zu berücksichtigen. Alles in allem scheint das noch vorhandene Finanzpolster aufgrund eines geschickten Umgangs mit dem Vermögen noch weitere Pläne zu ermöglichen.

Eine weitere betreute Wohnanlage in Tutzing wäre möglich - aber es gibt kein passendes Grundstück

Eine weitere betreute Wohnanlage ähnlich der in Bernried steht auch in Tutzing auf der Wunschliste der Ambulanten Krankenpflege und der Stiftung. Dafür ist aber kein passendes Grundstück in Aussicht, wie Dr. Thomas von Mitschke-Collande, der Vorsitzende des Stiftungsrats, sagt. Diese Problematik hatte auch bei der Entscheidung für den Bau einer solchen Anlage in Bernried eine Rolle gespielt, für die die Gemeinde Bernried ein Grundstück zur Verfügung gestellt hatte. In Tutzing sind alle in Frage kommenden, einigermaßen zentral gelegenen Flächen so teuer, dass ein Projekt mit Sozialauftrag auf dieser Basis nicht als möglich gilt, wenn erschwingliche Mieten für die Bewohner gewährleistet werden sollen.

Die Mitglieder von Stiftungsrat und Stiftungsvorstand arbeiten ehrenamtlich: Dr. Thomas von Mitschke-Collande (Stiftungsratsvorsitzender), Prof. Dr. Carl-Peter Bauer (stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender), Armin Heil (Stiftungsvorstand), Christine Bloching-Hedwig (stellvertretender Stiftungsvorstand), Alfons Mühleck, Dr. Rainer Wiesmeier, Albert Luppart und Jutta Witzenhausen-Rommel (Stiftungsratsmitglieder).


Dieser Bericht erschien bei vor Ort News | Tutzing.




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